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Warum Rekonstuktion

Müssen bei der Restaurierung einer alten Mühle eine Vielzahl vorhandener
Teile durch neue ersetzt werden, ist es immer wieder ein Vermittlungsspiel
zwischen Auftraggeber, Bauleiter, ausführender Fachfirma und
Denkmalpflege, Im Falle eines völligen Neubaus einer Mühle entfallen viele
Vorgaben in diesem Prozeß. Doch müssen wir bei Neubauten alter Mühlen
unterscheiden zwischen Originalnachbauten und reinen “Phantasiemühlen”
ohne spezielles Vorbild, In den letzten Jahren haben so z. B. in Ostfriesland,
dem Ammer- und Oldenburger Land zahlreiche Neubauten von
Holländermühlen (z. T. auf verbliebenen Unterbauten der Originalmühlen)
von sich reden gemacht. Neubauten von Bockwindmühle hat es hingegen
nur sehr wenige gegeben.

Im Vorfeld eines solchen Vorhabens sollten sich alle Beteiligten zunächst
auf ein klares Nutzungskonzept einigen, danach kann erst die Ausführung
der Mühle festgelegt werden.

Es wäre möglich und vermutlich auch in den Baukosten günstiger, einfach
irgendeine Bockwindmühle mit einen Mahlgang ohne besonderes Vorbild zu
bauen. Über den Sinn und Nutzen einer solchen Mühle läßt sich dann aber
nicht mehr sagen als das sie vielleicht ein schöner Blickfang in der
Landschaft wäre und man auch darin die Konstruktion und Arbeitsweise
einer Bockmühle zeigen könnte. Einen besonderen Wert und eine
besondere Aussagekraft kann man aber einer solchen vorbildlosen Mühle
nicht zuschreiben. Somit sollte sich eine solche Vorgehensweise beim
vorliegenden Projekt von selbst erübrigen.

Der Originalnachbau der Thuiner Bockwindmühle hingegen wäre eine große
Chance für das Emsland, einen wichtigen Meilenstein in der Mühlenkunde
zu setzen.

Und diese Chance gibt es nur einmal, existieren doch noch genug Hinweise,
Dokumente und sogar Originalteile des Vorbildes, um den Nachbau der
Mühle auf das Gründlichste genau durchführen zu können. Die unter II.
gezeigten Rekonstruktionszeichnungen sollten dabei als Grundlage dienen.
Es sollte vorgesehen werden, die Mühle wie dort gezeigt mit allen beiden
Gängen nachzubauen. Die Rekonstruktion der Originalmühle unter
“wissenschaftlichen” Bedingungen so genau wie möglich durchzuführen,
würde bei Behörden und Geldgebern auf jeden Fall größeren Anklang finden
als ein “Bau einer Bockwindmühle”. Kurz gesagt: Der Originalnachbau der
Thuiner Bockwindmühle könnte dann mit einer großzügigeren Förderung
rechnen.